Presse 2020



Bericht aus der schwäbischen Zeitung vom 11.11.20


Von der Theaterbühne zum Filmset

Kolpingsfamilie Mietingen veröffentlicht

"Wenn Opa über die Stränge schlägt" als Film

Theaterstadl statt Theateraufführung: Eigentlich wollten die Mitglieder der Kolpingsfamilie Mietingen das Stück „Wenn Opa über die Stränge schlägt“ auf die Bühne bringen. Doch die Corona-Pandemie hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Damit das Theatererlebnis nicht entfallen muss, haben die Beteiligten nun einen Film produziert. Wer eine Eintrittskarte hat, kann diese nun gegen eine Film-CD eintauschen. Darüber informiert die Kolpingsfamilie Mietingen in einer Pressemitteilung.

Die Aufführungstermine im Oktober wurden abgesagt: „Als die Kanzlerin das gesamte Volk zu einem Verzicht nicht zwingend notwendiger Aktivitäten aufgerufen hat, und in Baden-Württemberg die Kontaktbeschränkung verschärft wurde, war uns klar, dass eine Theateraufführung mit etwas über 100 Besuchern nicht zur Situation passt“, sagt Josef Nunnenmacher, der Vorstand der Mietinger Kolpingsfamilie. Aus Rücksichtnahme und Respekt gegenüber allen, die unter den Einschränkungen leiden oder sonstige Bedenken haben, hätten sich die Beteiligten bewusst für die Absage entschlossen. „Einerseits waren wir sehr traurig, dass unser Projekt gescheitert war“, so Nunnenmacher. „Andererseits dachten wir an die vielen Leute, die uns die Eintrittskarten im Vorverkauf förmlich aus den Händen gerissen haben.“

„Nach Gesprächen mit vielen Mitbürgern war klar, dass trotz der Entscheidung aus Vernunft die Enttäuschung über eine Absage groß sein wird“, ergänzt Andreas Göhring, der zweite Vorstand. „Wir dachten besonders an das Schauspieler-Ensemble, welches monatelang Texte gebüffelt, geprobt und so das Stück einstudiert hat.“

Dreh mit Hygieneregeln

Doch die Kolpingsfamilie wollte sich nicht unterkriegen lassen: Die Schauspieler beschlossen, das Stück trotzdem zu spielen – allerdings nicht vor Publikum, sondern vor der Filmkamera. „So ist unter den bis zum 1. November gültigen und streng eingehaltenen Hygienevorschriften ein Film entstanden, der wie ein klassischer Theater-stadl im Fernsehen gedreht und bald für die Allgemeinheit verfügbar ist“, freut sich Nunnenmacher, der selbst als Schauspieler mitgewirkt hat. Zuvor galt es, die rechtliche Seite mit dem Verlag und die Abgabe an die Zuschauer abzustimmen. Als dann die Freigabe vorlag, sei die Freude bei den Schauspielern groß gewesen. „Wann hat man schon mal die Chance, sich wie ein Hollywoodstar zu fühlen?“

Nun haben Zuschauer, die bereits ein Ticket gekauft hatten, die Wahl zwischen Geld zurück oder einer Video-CD: In der Zeit zwischen Montag, 23. November, und Freitag, 4. Dezember, können sie die CD bei der Mietinger Volksbank gegen Rückgabe der Eintrittskarte kostenlos eintauschen. Außerdem kann die CD auch im Internet oder telefonisch mit kostenfreier Lieferung bestellt werden.

Göhring und Nunnenmacher betonen, dass der Verein trotz allem wertvolle Erfahrungen gewinnen konnte, die ihm bei der Planung kommender Veranstaltungen sicherlich zugutekommen werden. Erst recht beim Theater 2021. „Wir sind gewappnet für eine Theatersaison 2021!“ Beide hoffen, dass andere Vereine ebenfalls Mut zeigen und Veranstaltungen für die Allgemeinheit im Rahmen der Möglichkeiten und trotz aller Umstände und Bedenken anpacken.

Die Handlung im Überblick

Mit dem Lustspiel „Wenn Opa über die Stränge schlägt“ von Willy Stock dürfen sich die Fernsehzuschauer auf ein amüsantes Stück über das Zusammenleben einer Familie in drei Generationen freuen, berichtet die Kolpingsfamilie. Opa Häberle entspricht ganz und gar nicht den üblichen Vorstellungen von einem Großvater. Seine Schwiegertochter Berta kann sich nicht damit abfinden, dass er immer wieder mal über die Stränge schlägt. Sein Sohn Fritz versucht vergeblich, zwischen den beiden zu vermitteln.

Als Opa mit seiner Enkelin Barbara und deren Freund Klaus in Punk-Look zu einem Discobummel aufbricht, bringt er das Fass zum Überlaufen. Berta stellt ihren Mann vor die Wahl: Entweder er oder ich. Wie sich Opa Häberle vor der geplanten Abschiebung ins Altersheim retten kann und welche Rolle die geheimnisvolle Sonja spielt, die argwöhnisch von der Nachbarin Martha beobachtet wird, steigert die Handlung des Spiels bis zum Schluss.